Insulinkonzentrationen in der Diabetestherapie: U-40 und U-100
Insulin, das in der Diabetestherapie eingesetzt wird, ist in Deutschland in zwei verschiedenen Konzentrationen erhältlich: Als U-40-Insulin und U-100-Insulin. Doch was bedeutet das genau?Das U steht für den englischen Begriff „Unit“ (Einheit). U-40-Insulin enthält in einem Milliliter Flüssigkeit 40 I.E. (internationale Einheiten) Insulin. U-100-Insulin hat eine stärkere Konzentration: Es enthält in einem Milliliter 100 I.E. Insulin. Der Unterschied zwischen den beiden Insulin-Konzentrationen liegt also bei einem Faktor von 2,5.Daher ist es enorm wichtig, dass Patienten mit Diabetes die von ihnen verwendete Konzentration kennen, denn bei Fehlern kommt es zu einer starken Über- oder Unterdosierung des Insulins. Passend zu den verschiedenen Insulinkonzentrationen gibt es auch Insulinspritzen mit unterschiedlichen Skalen für U-40-Insulin und U-100-Insulin. Spritzen Sie Insulin unbedingt immer nur mit einer Spritze, deren Skala zu der verwendeten Konzentration passt.
Überwiegend in Gebrauch: U-100-Insulin
Schon vor Jahren wurde für die Therapie des Diabetes die Einführung von Präparaten mit einer einheitlichen Konzentration von 100 I.E. Insulin pro Milliliter für alle europäischen Länder empfohlen. Lediglich in Deutschland ist auch U-40-Insulin noch auf dem Markt.
U- 40-Insulin in Durchstechflaschen ist noch erhältlich
Durchstechflaschen, aus denen man Insulin mit einer Spritze aufzieht, sind noch in der Konzentration mit 40 I.E. Insulin pro Milliliter erhältlich. Es gibt aber auch Durchstechflaschen mit U-100-Insulin, die in einem Milliliter 100 I.E. Insulin enthalten. Benutzen Sie deshalb unbedingt immer die passende Spritze entsprechend der Konzentration des Insulins (U- 40 oder U-100).
Welche Konzentration für Pens? – Immer U-100
In
Insulinpens wird sowohl bei Penpatronen als auch bei Fertigpens ausschließlich U-100-Insulin verwendet. Wenn der Pen mal defekt ist, können Sie das Insulin aus der Patrone beziehungsweise dem Pen auch mit einer Spritze aufziehen. Dafür sollten Sie jedoch unbedingt U-100-Insulinspritzen und keinesfalls U-40-Insulinspritzen verwenden. Diabetespatienten, die Pens benutzen, sollten daher U-100-Insulinspritzen für den Notfall immer vorrätig haben.
Insulin für Pumpen: U-40 oder U-100
Für die Behandlung des Diabetes mit
Insulinpumpen gibt es sowohl vorgefüllte Patronen mit U-100-Insulin als auch leere Ampullen zum Selbstbefüllen. Bei Letzteren haben Sie die Möglichkeit, sich die gewünschte Konzentration des Insulins auszusuchen. Aufgrund des kleineren Volumens wird allerdings meist U-100-Insulin bevorzugt. Bei Diabetespatienten, die sehr wenige Einheiten benötigen – zum Beispiel Kinder – kann eventuell ein U-40-Insulin geeigneter sein. Für den Notfall sollten immer die passenden Spritzen zum Insulin (U-40 oder U-100) vorrätig sein.
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Autoren und Quellen
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Autor/in: vitanet.de; medizinische Qualitätssicherung: Cornelia Sauter, Ärztin
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Quellen: Bundesärztekammer / Kassenärztliche Bundesvereinigung / Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2014): Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes, Kurzfassung (http://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/nvl-001gk_S3_Typ-2-Diabetes_Therapie_2014-11.pdf)
- Bundesärztekammer / Kassenärztliche Bundesvereinigung / Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (2014): Nationale VersorgungsLeitlinie Therapie des Typ-2-Diabetes, Leitlinien-Report (http://www.leitlinien.de/mdb/downloads/nvl/diabetes-mellitus/dm-therapie-vers3-llr.pdf)
- Deutsches Zentrum für Diabetesforschung (https://www.dzd-ev.de)
- Diabetes Deutschland (http://www.diabetes-deutschland.de)
- Diabetes heute – ein Service des Deutschen Diabetes-Zentrums (http://www.diabetes-heute.de)
- Prof. Dr. Schwerbaum, Werner A. (2012): Therapie des Typ 1 Diabetes (http://www.uniklinik-duesseldorf.de/fileadmin/Datenpool/einrichtungen/klinik_fuer_endokrinologie_diabetologie_und_rheumatologie_id5/dateien/Vorlesung_Diabetes_1_22.5.2012.pdf)
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Aktualisiert am: 23.10.2017
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